Mental Load meint das Denken, Planen und die Verantwortungsübernahme für Aufgaben in den Bereichen Familie und Beziehung. Es sind die wichtigen manchmal unsichtbaren Alltagsaufgaben, die meist Frauen – und insbesondere Frauen mit Kindern – unbemerkt „nebenbei“ erledigen. Dazu zählen die Planung und die Organisation des Haushalts, die Verwaltung von Terminen und Finanzen, die
emotionale Unterstützung der Familie und auch die Koordination von Aktivitäten.
Am 11.06.2024 wurde im SMZ Liebenau diesem Thema beim Gesundheitsgespräch auf den Grund gegangen. Cornelia Oppel und Barbara Tschiggerl vom SMZ Liebenau sprachen darüber weshalb Mental Load meist bei der Frau liegt, wie Mental Load sichtbar gemacht werden und eine Neuverteilung gelingen kann.
Die Teilnehmer*innen konnten dabei mehr zu den folgenden Themen herausfinden:
- Was ist Mental Load?
- Weshalb sind Frauen häufiger betroffen?
- Welche Auswirkungen hat Mental Load auf die Gesundheit?
- Wie kann eine gleichberechtigte Aufteilung aussehen?
- unsichtbare Aufgaben im Familienmanagement sichtbar machen
- Möglichkeiten zum Abbau bzw. Vermeidung von Mental Load
Einige zentrale Aussagen aus dem Gesundheitsgespräch:
- Mental Load = unsichtbare Last des Familienmanagements. Die Denk- und Planarbeit, die verborgen hinter der Durchführung einer Aufgabe ist.
- Emotional Load = sich zuständig fühlen dafür, dass es allen Personen in der Familie (emotional) gut geht. Gefahr besteht, dass die eigenen Bedürfnisse zugunsten der anderen zurückgesteckt werden
- Sorgearbeit = unsichtbar und unbezahlt
- Verteilung der Sorgearbeit und Erwerbsarbeit ist ungleichmäßig zwischen Männern und Frauen verteilt. In der Pension bekommen Frauen daher weniger als Männer. Eine Möglichkeit dem entgegenzuwirken ist das Pensionssplitting.
- Auswirkungen auf die Gesundheit: Schlafqualität leidet, Unruhezustände, Ängste, sich ausgebrannt fühlen, etc.
- Ziel = gleichberechtigte Partnerschaft
Zuletzt ist es noch wichtig zu erwähnen, dass eine Neuverteilung von Mental Load viel Kommunikation und ehrliche Auseinandersetzung mit dem IST-Zustand bedarf, sowie eine Bereitschaft an Veränderung mitzuwirken.
Hilfreich ist es , sich Zeiten für sich selbst bewusst einzuplanen. Folgende Fragen können zur Reflexion herangezogen werden:
- Was tut mir gut?
- Was will ich wieder aufleben lassen?
Wir danken den Referentinnen Barbara Tschiggerl und Cornelia Oppel für das gelungene und hochinteressante Gesundheitsgespräch zum Thema Mental Load.
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Literatur:
- Patricia Cammarata: „Raus aus der Mental Load Falle“
- Laura Fröhlich: „Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für Alles“
- Laura Fröhlich: Dein Workbook: Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles: Mental Load loswerden
- Tobias Moorstedt: Wir schlechten guten Väter
- Amy und Marc Vachon: „Wirklich gemeinsam Eltern sein“
- Gemma Hartley: „Es reicht. Warum Familien- und Beziehungsarbeit nicht nur Sache der Frau ist“
- Stefanie Lohaus & Tobias Schulz: „Papa kann auch stillen: Wie Paare Kind, Job & Abwasch unter einen Hut bekommen“
- Evke Rulffes: „Die Erfindung der Hausfrau: Geschichte einer Entwertung“
- Bettina Zehetner: „Reparaturprojekt Mann- Erholungsgebiet Frau“
- Nicole El Salamoni: „Ich hab ja sonst keine Hobbys! Schluss mit Mental Load“ Humorvoller Ratgeber für mentale Gesundheit
Blogs von und für Alleinerziehende:
- Jana Viktoria Schwager: www.patschehand.de
Blogs:
- EMMA: https://english.emmaclit.com/2017/05/20/you-shouldve-asked/
- Patricia Cammarata: https://dasnuf.de/uber-mich/
- Laura Fröhlich: https://heuteistmusik.de/
- Johanna Bing: https://johannabing.de/blog/
- Eltern in Balance –Impulse für eine feministische Elternschaft
Podcast/Radiobeiträge:
- Radiobeitrag zu Mental Load vom Deutschlandfunk:https://www.deutschlandfunkkultur.de/mental-load-wie-gerechte-arbeitsteilung-in-der-familie-100.html
- Podcast Mamsterrad: Mental Load bei Alleinerziehenden mit Laura Fröhlich: https://www.youtube.com/watch?v=90NlXq-CLag
- Dear Sugars Podcast (englisch): https://www.wbur.org/dearsugar/2018/05/05/emotional-labor-invisible-work
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